Die Gemeinde
Informationen rund um Weilen
Weilen unter den Rinnen liegt, eingerahmt von bewaldeten Höhen, in der trichterförmigen Bucht, welche die Schlichem beim Austritt aus dem Gebirge geschaffen hat. Umrahmt von den Albbergen Plettenberg, Ortenberg, Wochenberg und Oberhohenberg, bietet der Ort dem Besucher eine der reizvollsten Landschaften am Fuße der Schwäbischen Alb.
Die Gemeinde (707 m ü.d.M.), mit einer Markungsfläche von 308 Hektar, erstreckt sich von der Schlichem 600 m ü.d.M. bis an den Albrand auf 826 m ü.d.M. Dies zeigt, dass ein Großteil der Fläche aus meist steilen Hanglagen besteht. Die Markung ist ringsum bewaldet.
Der Ort kam 1805 an Württemberg, 1938 zum Landkreis Balingen, der im Jahre 1973 im Zuge der Kreisreform im neu gebildeten Zollernalbkreis aufgegangen ist. Zum 1. Januar 1971 haben sich acht Schlichemtalgemeinden mit dem Druck der Gemeindereform zu einem Gemeindeverwaltungsverband „Oberes Schlichemtal“ zusammengeschlossen. Als Mitglied dieses Verbandes, der seinen Sitz im Kleinzentrum Schömberg hat, konnte Weilen unter den Rinnen die kommunale Selbständigkeit erhalten.
Die Enstehung der Gemeinde Weilen u.d.R.
Das jetzige Dorf Weilen dürfte um 1270 entstanden sein und ist eine Gründung der Grafen von Hohenberg. Erstmals urkundlich erwähnt in einem Kirchensteuerverzeichnis des Bistums Konstanz im Jahr 1275 als „Wiler under Hohenberg“.
Erst Ende des Mittelalters kam der Name Weilen auf. Die Zusatzbezeichnung „unter den Rennen“ war bis etwa 1890 gebräuchlich, dann wurde sie im Volksmund im Laufe der Zeit in „unter den Rinnen“ umgewandelt. Der Name „Rennen“ (altdeutsch) kommt von Reitweg. Dieser Weg, genannt „Rennensträßle“ (vermutlich aus der Römerzeit) führt südöstlich von Weilen vorbei an der Ottilienkapelle auf die Höhe von Deilingen; von daher erklärt sich diese Zusatzbezeichnung.
Unser Wappen
Die Gemeinde führt ein Wappen, dessen Bindenschild auf die Zugehörigkeit zu Vorderösterreich von 1381 bis 1805 hinweist. Die Ortsfarben sind Rot-Weiß. Die Buchstaben V und R sind die Initialen des Gemeindenamens. Da der deutsche Buchstabe W aus einem Doppel-V (VV) entstand und offizielle Inschriften früher meist lateinisch wiedergegeben wurden, ist das V im Wappen erklärlich.
Sehenswürdigkeiten in Weilen
Ein Schmuckstück der Gemeinde ist die Sankt Nikolaus-Kirche, die in der heutigen Form im Jahr 1751, an der Stelle, auf der schon 1400 eine kleine Kirche stand, erbaut wurde. Die fünf Statuen im Hochaltar stellen einen besonderen Schatz dar, sie zählen zu den bedeutendsten Werken schwäbischer Plastik um das Jahr 1530 und stammen von dem unbekannten „Meister von Weilen“. Die Flügel des Altars wurden vom einheimischen Kunstmaler August Blepp 1923 u.a. mit Szenen aus dem Leben des Hl. Nikolaus bemalt.
Struktur der Gemeinde
In früherer Zeit, bis Ende des 19. Jahrhunderts, mussten sich die Einwohner vollständig vom Ertrag der Landwirtschaft ernähren. Die Hälfte der Gesamtfläche wurde als Ackerland genutzt, der Rest war Wald und Wiese. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Nutzung der Markungsfläche jedoch wesentlich verändert, so dass es heute fast nur noch Grünland und Waldflächen gibt. Die Landwirtschaft hat heute nur noch landschaftspflegerische Bedeutung.
Seit 1965 ist eine stetige Zunahme der Einwohner von 330 auf zur Zeit 630 Einwohner zu verzeichnen. Ursächlich dafür ist das stetige preisgünstige Angebot von Baugelände in landschaftlich reizvoller Lage, so dass in Weilen keine Abwanderungstendenz zu spüren ist.
Die kommunale Infrastruktur ist, gemessen an der Gemeindegröße, überdurchschnittlich. Das im Jahr 1846 erbaute frühere Schulhaus wurde 1989 zu einem Dorfgemeinschaftshaus (u.a. Rathaus, Begegnungshaus St. Nikolaus) umgebaut. Mit großem bürgerschaftlichem Engagement, wurde im Jahre 1984 eine Gemeindehalle mit Feuerwehrgerätehaus erstellt. Die Einwohnerschaft leistete über 15.000 freiwillige, unentgeltliche Arbeitsstunden, wofür die Gemeinde vom Land Baden-Württemberg beispielhaft ausgezeichnet wurde. Hervorzuheben sind das im Jahre 1996 erbaute zweigruppige Kindergartengebäude sowie das Backhaus.
Die Schüler besuchen die Schulen in Schörzingen, Schömberg, Balingen und Rottweil.
Die Trinkwasserversorgung erfolgt größtenteils durch die eigenen Quellen sowie teilweise über den Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe.
Das Abwasser wird auf der Verbandskläranlage in Schömberg gereinigt.
Das Gemeinschaftsleben wird insbesondere von den rührigen Vereinen getragen. Musikverein, Narrenzunft und Sportgemeinschaft sind Garant für ein reges kulturelles und sportliches Angebot im Dorf.